Christine Abel, European winter

Art Déco hoch 2

Catherine Abels Retro-Art: Neu Interpretation des Art Déco im 21. Jahrhundert.

Wenn man ihre Bilder sieht, denkt man sofort an Tamara de Lempicka, denn auf den ersten Blick sehen sich die Bilder der beiden Künstlerinnen zum Verwechseln ähnlich.

Tamara De Lempicka malte in der Zeit des Art Déco, 1920-ca 1940

Ziel des Art Déco bestand darin, gestalterisch eine Verbindung von Eleganz der Form, Stärke der Farben, Kostbarkeit des Materials und Sinnlichkeit der Thematik herzustellen, um den Tendenzen der klassischen Moderne (Surrealismus, gegenstandslose Abstraktion) etwas entgegen zu setzen.

Tamara de Lempicka repräsentierte die Art Déco Malerei in Perfektion, was ihr zu Recht schon am Anfang ihrer Malkarriere grosse Anerkennung brachte. Bereits ihre erste Ausstellung war von Erfolg gekrönt, so dass sie fortan dank Bekanntheit und Beliebtheit den Lebensunterhalt für ihre Familie (arbeitsloser Ehemann, Kind) verdienen konnte. Gemessen an den damaligen Verhältnissen erhielt sie für ihre Kunst wirklich viel Geld. Es gelang ihr jedoch nicht, sich in der abstrakten Malerei durchzusetzen, welche sich in den 1950er Jahren entwickelte und gefragt war. Ihre Werke stiessen erst ab 1960 auf erneutes Interesse.

Tamara de Lempicka
Tamara de Lempicka

Catherine Abel malt vorwiegend im 21. Jahrhundert. Sie greift auf den vergangen Stil von Lempicka und anderen zurück.
Die australische Gegenwarts-Künstlerin ist international bekannt für ihre herausragenden figurativen Öl Gemälde im Art Déco Stil.

Fasziniert von europäischer Kunst und Geschichte, kam sie 2000 nach Paris, um sich professionell ihrer Malerei zu widmen. Sie ist Autodidaktin, trotzdem gelang es ihr, die schlanke, stylische Geometrie des Art Déco mit der Leuchtkraft und Farbintensität von Meistern der Renaissance in Einklang zu bringen. Diese gelungene Kombination macht ihre Bilder so bemerkenswert. Es sind wunderschöne, kraftvoll verführerische Kompositionen aus Grazie, Eleganz und Stärke.
Sie hat in USA, Australien und Frankreich ausgestellt und verkauft lokal und international.

Die Bilder von Tamara de Lempicka haben mich schon immer fasziniert, aber seit ich Catherine Abel kenne, begeistern mich beide. Abels Kompositionen sind heller, fröhlicher, einfallsreicher und farbiger. Dadurch vielleicht sogar origineller. Zudem fällt mir auf, dass sie unterschiedlichere Motive malt, respektive dass sie der Umgebung, in die sie ihre Figuren setzt, grössere Beachtung schenkt. Ihr Ideenreichtum scheint unerschöpflich zu sein.

Da darf man wohl sagen, sie steht Lempicka in nichts nach. Vielleicht ist sie sogar besser. Ich hätte gerne gewusst, was die heutige Kunstkritik dazu sagt und wo sie eingeordnet wird punkto Nachhaltigkeit: wird man später noch an Christine Abel denken, wird sie von Bedeutung sein? Werden ihre Werke gefragt sein? Wahrscheinlich gilt sie eher als Nachahmerin, denn eigentlich entwickelt sie keinen eigenen Stil.

Gare de L'Est, Catherine Abel
Gare de L’Est, Catherine Abel
La Rive Gauche, Catherine Abel